Donnerkeile

2. überarbeitete Auflage

Das Buch

Stettin, Grünhoff und Rügen in der Zeit von 1941 bis 1953 in Pommern, das sind die Schauplätze dieses autobiografischen Buchs. Für den Autor ist es ein er-zählendes Sachbuch, in dem er als junger Zeitzeuge Wahrnehmungen aus der Ju-gend dokumentiert. Mit Zeichnungen und Texten erinnert er sich, wie er als Kind den Zweiten Weltkrieg mit Flucht und Vertreibung und schließlich die kargen Jahre in der sogenannten Ostzone, der späteren DDR, erlebt hat. Rügen, wo die Familie Zuflucht findet, wird seine Heimat. Seine Eltern fühlen sich als Heimat-vertriebene. Die Eltern hatten sich in Stettin eine solide Existenz aufgebaut. Doch dann bricht der Zweite Weltkrieg aus. Für Eberhard herrscht noch trügerischer Frieden. Als die ersten Bomben auf die Stadt fallen, spürt auch er das drohende Unheil. Zunehmende Luftangriffe zwingen seine Mutter, sich mit ihren beiden Kindern nach Grünhoff in Hinterpommern in Sicherheit zu bringen. Auf dem Land verlebt Eberhard zwei unbeschwerte Jahre. Doch eines Tages dringt das Donnergrollen von der Ostfront bis ins Dorf und verbreitet Angst und Schrecken. Er wird noch eingeschult, obwohl es mit der friedlichen Zeit nun auch in Grünhoff vorbei ist. Die Flucht vor der heranrückenden Roten Armee wird zum einzigen Ausweg. Der Vater holt seine Familie noch rechtzeitig aus der Gefahrenzone nach Stettin, aber nach zwei Wochen muss die Mutter mit ihren Kindern nochmals fliehen, diesmal bis nach Zirkow auf Rügen. Dort findet Eberhard die gleiche wundervolle ländliche Idylle vor wie in Hin-terpommern. Als Anfang Mai ein russischer Panzer ins Dorf rollt, ist der Krieg endgültig vorbei. Eine schlimme Zeit beginnt, geprägt von Entbehrungen und Lei-den. Eberhards Mutter zieht es bald nach Stettin zurück. Dort herrschen jedoch Hunger und Gewalt. Als feststeht, dass die Stadt künftig zu Polen gehören wird, kehrt sie mit den Kindern endgültig nach Rügen zurück. Eberhard verliebt sich in die Insel. Er und seine vielen neuen Freunde verleben eine herrliche Zeit, trotz oder gerade wegen des ärmlichen Daseins. Die Kinder entwickeln aus der Not her-aus eine beachtliche Kreativität. Sie erschaffen sich vieles, was ihre Eltern ihnen nicht bieten können, bauen sich ihr Spielzeug und ihre Fahrräder selbst und erfin-den neue Spiele. Die Natur um Zirkow, die Felder, das Moor, die Wälder und die Bauernhöfe werden zu begehrten Spielplätzen. Die Zeichnungen dazu sind aus der Erinnerung entstanden, viele Jahre bevor das Buch geschrieben wurde. Die Leidenschaft, aus dem Gedächtnis zu zeichnen, begleitet den Autor seit frühester Kindheit. Parallel zu seiner beruflichen Laufbahn in einem Forschungszentrum für physikalische Grundlagenforschung, der GSI, ist er bis in die Gegenwart auch als bildender Künstler aktiv. Für ihn sind sich Litera-tur und Kunst in ihrer Wirkung ähnlich. Letztlich ist es unerheblich, ob eine Bot-schaft durch Bilder oder durch Bücher vermittelt wird.